Reaktive Astrozyten als Modulatoren der Läsionsentstehung bei der MS
Die pathologischen Merkmale der Multiplen Sklerose (MS) sind neben der Demyelinisierung die fokale Störung der Blut-Hirn-Schranke (BHS), die Rekrutierung peripherer Immunzellen, neuronale und axonale Schäden sowie die Aktivierung von Mikroglia und Astrozyten. Die Ursachen für die Entstehung von Läsionen bei MS sind weitgehend unklar, jedoch scheinen Astrozyten hierbei eine entscheidende Rolle zu spielen. Tatsächlich gibt es zunehmende Hinweise darauf, dass Astrozyten zentrale Akteure während der Entwicklung entzündlicher Läsionen und der Neurodegeneration sind. Astrozyten reagieren auf viele Veränderungen der physiologischen Funktion des Zentralnervensystems, und reaktive Astrozyten sind ein charakteristisches Merkmal vieler neuropathologischer Erkrankungen. Sobald sie aktiviert sind, unterziehen sie sich grundlegenden morphologischen und funktionellen Veränderungen.
In diesem Projekt charakterisieren wir in Zusammenarbeit mit den anatomischen Instituten in Rostock und Aachen reaktive Sub-populationen von Astrozyten hinsichtlicher ihrer funktionalen und morphologischen Parameter. Für dieses Projekt verwenden wir verschiedene Mausmodelle für die MS sowie Zellkulturstudien.