Lipocalin 2 als Modulator der Neuroinflammation und der Blut-Hirn Schranke
Lipocalin 2 (LCN2) ist ein kleines sekretiertes Protein, das bei einer Vielzahl von Erkrankungen in unterschiedlichen Organsystemen exprimiert wird.
Die Expression von LCN2 ist im Serum und Liquor von Patienten mit schubförmig-remittierender und sekundär-progredienter Multipler Sklerose (MS) erhöht und kann in MS-Läsionen im Gehirn nachgewiesen werden. Die intrathekale Produktion von LCN2 wurde hauptsächlich bei Patienten mit progressiver MS gefunden und ist bei Patienten, die mit Natalizumab behandelt werden, geringer. Von mehreren wichtigen Aspekten der entzündlichen Entstehung und Progression von MS-Läsionen wurden berichtet, dass sie von LCN2 reguliert werden können. So auch der Zusammenbruch der Blut-Hirn-Schranke (BHS), die Reparatur von Myelinscheiden (Remyelinisierung) und der Polarisation von Mikroglia/Monocyten in Richtung eines pro-entzündlichen (M1) Phänotyps. Darüber hinaus fördert LCN2 die Migration von Astrozyten in Richtung von verletztem Gewebe durch die Induktion Chemokinen wie beispielsweise CXCL10.
Wir konnten in vorausgehenden Forschungen zeigen, dass LCN2 im autoimmunen MS-Tiermodell EAE hauptsächlich von infiltrierenden Monocyten und Astrozyten exprimiert wird.
In diesem Projekt erforschen wir nun zum einen die Rolle von LCN2 für die Läsionsentstehung und Progression, zum anderen beschäftigen wir uns mit den intrazellulären Signalwegen und den Rezeptoren für LCN2 unter entzündlichen Bedingungen im ZNS.